12.01.2024 06:00
Der SV Rümlang nimmt den Aufstieg ins Visier
Der Drittligist SV Rümlang erfüllte die Erwartungen in der Hinrunde mit der anvisierten Spitzenklassierung und dem 2. Rang nach elf Spielen. Die Frage ist nun, ob in der Rückrunde noch mehr drin liegt und Leader Embrach noch abgefangen wird.
Rümlang. Nur drei Punkte oder ein Sieg beträgt der Rückstand von Rümlang auf Leader Embrach. Und nur einen Zähler hinter Rümlang folgt Glattfelden, das mit 31:15 das identische Torverhältnis wie Rümlang aufweist. Der Rest der Ligakonkurrenz wird so gut wie fast sicher nicht mehr in den Kampf um den Aufstieg eingreifen können. Denn der Rückstand des viertklassierten Effretikon auf Embrach beträgt bereits elf Punkte. Acht Siege, zwei Niederlagen und ein Remis lautet Rümlangs Vorrunden-Bilanz in der Zürcher Drittliga-Gruppe 4.
Rümlangs Fanionteam-Manager Kurt Vogel meint rückblickend: «Uns gelang der angestrebte gute Start mit vier Siegen in Serie. Gegen Glattfelden kam dann der erste Rückschlag. Dies war einfach ein schlechtes Spiel von uns. Auch gegen Embrach danach verloren wir. Da hätten wir klar gewinnen müssen. Wir gingen 1:0 in Führung und dominierten, ehe wir wegen defensiver Nachlässigkeit den 1:1-Ausgleich kassierten. Und als wir zu sorglos auf das Siegtor drückten, liefen wir tief in der Nachspielzeit noch in einen Konter und verloren.» Defensiv betrachtet sieht Vogel die vor Saisonbeginn anvisierte Steigerung mit bislang 15 Gegentoren aber als erfüllt.
Er folgert: «Wir sind auf Kurs für das, was wir wollten. Mit der jetzigen Stimmung und dem Charakter der Mannschaft liegt sicher einiges drin. Wir sind breit aufgestellt, auf jeder Position praktisch doppelt besetzt.» Der Aufstieg ist kein Muss-Ziel, aber durchaus eine Motivations-Vorgabe, die sich das Team intern nun selbst setzt. 2017 schaffte man letztmals den Aufstieg in die 2. Liga, stieg dann aber ein Jahr später sofort wieder ab.
Stoykov feilt am Comeback
Für das aktuelle Team von Trainer Getoar Sallauka (35) ist die Ausgangslage im Aufstiegsrennen zumindest besser als im Vorjahr. Damals hatte man nur 18 Punkte und damit sieben Zähler weniger als jetzt geholt. Holt man auch in der Rückrunde 25 Punkte, wären es deren 50 im Total – so viele waren es 2017 bei der letzten Promotion. Dabei wäre die aktuelle Vorrunden-Bilanz wohl noch besser, wenn nicht Roberto Stoykov, in der letzten Saison Torschützenkönig aller Zürcher Drittliga-Gruppen, nicht schon nach drei Spielen und drei Toren verletzt mit einem Kreuzbandriss ausgefallen wäre. Nun ist es die persönliche Ambition des hart arbeitenden Nordmazedoniers mit bulgarischen Wurzeln, bis zum Rückrunden-Start wieder fit zu sein. «Mit ihm hätten wir in engen Spielen allenfalls noch den einen oder anderen Punkt mehr geholt. Ich denke da vor allem an das Unentschieden gegen Bülach II», sagt Vogel. Zwei Teamkollegen und Verteidiger, die sich noch vor Stoykov verletzten, wollen ebenfalls baldmöglichst ihr Comeback geben. Dabei handelt es sich um Taylan Elcarpar und Matthew Gut.
Der Rückrundenstart für Rümlang erfolgt am 7. April, der Trainingsstart erfolgt am 16. Januar. Von Ende Januar bis Ende März sind bislang acht Vorbereitungsspiele terminiert.
Testspiel-Auftakt gegen Würenlos
Den Auftakt macht ein Test gegen das gleichklassige Würenlos am Sonntagmittag, 28. Januar, auf dem Heuel. Diesmal wird es für den SV Rümlang indessen kein Vorbereitungs-Camp in südlichen Gefilden geben. Stattdessen ist eine «Trainingswoche» im Heuel geplant, und zwar vom 19. bis 22. März. Nennenswerte Kader-Retuschen sind in der aktuellen Winterpause nicht vorgesehen. In den Vorbereitungsspielen werden auch A-Junioren oder Spieler aus der zweiten Mannschaft zum Zuge kommen. Diese Akteure sollen mittel- und längerfristig den Sprung ins Fanionteam schaffen.
Richard Stoffel