Rümlanger Fässer aus Rümlanger Eiche
Am letzten Montag, kurz vor dem Eindunkeln, wurde in Rümlang eine Eiche gefällt. Ein Teil von ihr wird zu Fässern für das Weingut Lienhard & Vögeli verarbeitet.
Am letzten Montag, kurz vor dem Eindunkeln, wurde in Rümlang eine Eiche gefällt. Ein Teil von ihr wird zu Fässern für das Weingut Lienhard & Vögeli verarbeitet.
Rümlang. Die zwischen 160 und 180 Jahre alte Eiche im Rümlanger Wald beim Mülirain hat eine lange Geschichte hinter sich und nun eine neue vor sich. Ein Teil davon wird in Rümlang weitergehen. Eigentlich habe man die Eiche schon vor etwa fünf Jahren fällen wollen, sie aber dann doch noch stehen gelassen, sagt Revierförster Thomas Hubli. Letztes Jahr am Regensdorfer «Watterfäscht» sei dann die Idee aufgekommen, ein Eichenfass mit Rümlanger Holz zu produzieren. Hansruedi Vögeli, Besitzer des Weinguts Lienhard & Vögeli, habe daraufhin mit ihm Kontakt aufgenommen und die Idee platziert. Die Holzkorporation Huben, auf deren Waldstück der auserwählte Baum steht, sei ebenfalls von der Idee überzeugt gewesen.
Nun war es schliesslich diese Huben-Eiche, die am vergangenen Montag um 18.10 Uhr vor Publikum gefällt wurde. «Normalerweise fällen wir die Bäume am Tag, beim Eindunkeln ist es zu gefährlich», so Hubli. Damit die Eiche aber nach einer alten Bauernregel als sogenanntes Mondholz, welchem besondere Eigenschaften nachgesagt werden, bei abnehmendem Mond nach Sonnenuntergang, gefällt werden kann, habe man eine Ausnahme gemacht. Alle Besucherinnen und Besucher der Aktion mussten genügend Abstand halten, als die beiden Forstwarte die Säge ansetzten und der Baum schliesslich dank des Zugseils genau in die gewünschte Richtung fiel. Einen kurzen Besuch beim Baum liessen sich die Anwesenden dann aber nicht nehmen. Schliesslich sieht man nicht alle Tage die Krone eines so stattlichen Baumes aus nächster Nähe.
Hansruedi Vögeli freute sich über das Holz, das nun die Schreinerei Ächerli aus Regensdorf zu Möbeln und die Küferei Hoch Drei aus Seewen SZ zu Fässern für seinen Wein verarbeiten wird. «Es entsteht etwas daraus, das die Gesellschaft zusammenhält und Generationen verbindet», sagte er.
Hansruedi Rinderknecht, Präsident der Huben Holzkorporation, erklärte, die Holzkorporation habe eine lange Eichen-Tradition. Es sei heute nicht einfach, Eichen zu ernten. Gleichzeitig müsse man auch junge Bäume nachziehen, was die Holzkorporation seit Jahrzehnten mache. Diese bräuchten Licht, um zu wachsen.
Zudem würden die Eichen auf dem guten Boden nicht ganz so alt wie auf schlechterem. «Wir müssen das Holz ernten, solange es noch gesund ist. «Von dieser Eiche haben wir jetzt viel schönes Holz, das der Schreiner und der Küfer verarbeiten können», wobei die schönsten Teile zum Küfer gehen, wie Rinderknecht betonte.
Bettina Sticher
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